Hagen Schneider aus Rott schnitzt Oterhasen mit der Motorsäge

Der Osterhase mit seiner großen Kippe auf dem Rücken ist gemäß Brauchtum ein imaginärer Hase, der zu Ostern Eier bemalt und anschließend im Garten versteckt. Die bunt verzierten und oft mit lustigen Bildchen bestückten Ostereier, über die es endlose Geschichten und Bräuche gibt, werden am Morgen des Ostersonntags von Kindern gesucht. Eine besondere Art von Osterhasen ist bei Hagen Schneider aus Rott zu sehen. Er schnitzt (Motorsägen-Carving) die hüpfenden Vierbeiner. Die altdeutsch auch „Meister Lampe“ genannt werden, sowie auch zahllose andere Kunstwerke aus Holz mit seinen Motorsägen. Mehrere  freundlich blickende Hasen, jeder in einer Höhe von etwa einem Meter, hat Schneider in den letzten Wochen vor dem Osterfest aus Fichtenholz hergestellt. Die Idee, passend zur Jahreszeit Osterhasen aus Holz herzustellen, kam von seiner Ehefrau Ute. „Schnitze mir doch mal Osterhasen“, hat sie zu mir gesagt. „Die Idee klang gut. Nach kurzem überlegen begab ich mich auf Motivsuche. Schnell wurde ich fündig. Als Schnitzzeit für einen Hasen aus Fichtenholz, welches ich im letzten Jahr selbst gefällt  habe, benötige ich rund zwei bis drei Stunden.  Ist das Holz vom Ursprung her härter dauern meine Arbeiten bis zur Fertigstellung auch länger. Ich verwende ausschließlich heimisches Gehölz wie Birke, Eiche, Buche oder auch Obstholz.  Es kommt aber auch auf die Motive an.“  Meist passend zur Jahreszeit fertigt Hagen Schneider seit Jahren unter anderem Tannenbäume, Engel, beleuchtete Laternen aus  Baumstämmen, Pilze und weitere tolle Dekoartikel an. Aber auch der weiteren Tierwelt, neben denen  der „Mümmelmänner“ die er in diesem Jahre erstmals schnitzte, hat sich der Holzliebhaber verschrieben. Unter anderem verließen schon diverse Hühner, Hähne, Adler, sowie Eulen das Rotter Atelier. Wie entsteht ein neues Werk von Hagen Schneider?  „Zunächst überlege ich mir was sich schnitzen möchte. Danach suche ich das Holz aus. Die Motivgröße richtet sich nach der Art und Größe des Werkstückes. Im Anschluss zeichne ich die Grundstrukturen auf. Und dann kann die Arbeit schon losgehen. Zum Schluss werden alle Objekte zum Schutz und zur Kräftigung der Maserung mit Leinöl gestrichen.“   Auf die Frage, ob es Osterhasen oder Osterhäsinnen sind, die er zum bevorstehenden Fest geschnitzt hat, lacht der Hobbyschnitzer herzlich. Das liegt ganz im Ermessen des Betrachters!“  Vier Motorsägen, zwei mit Elektro- und zwei mit Benzinantrieb  hat Hagen Schneider in seinem Atelier. Alle in unterschiedlicher Länge. „Ich bezeichne mich nicht als Motorsägenkünstler“, erwähnt der Rotter während des RZ- Gesprächs.  „Denn ich arbeite bei meinen Motiven nach Vorlagen aus Zeitschriften, Büchern und weiteren Medien. Und Künstler entwerfen ihre Werke nun mal nach ihren eigenen Ideen.“    Das  Motorsägen-Carving ist seit über 20 Jahren ein großes Hobby des pensionierten Rotters, der seit letztem Sommer auch Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde ist. Angefangen hat alles vor rund 20 Jahren als er an einem Motorsägenlehrgang in Hachenburg teilgenommen hat. Nicht fehlen darf während seiner Tätigkeit die entsprechende Schutzausrüstung. Sie reicht vom Helm über Schutzbrille bis hin zur Schnittschutzhose und entsprechendem Schuhwerk.   
Wörtlich; „Holzmotive mit der Motorsäge schnitzen ist ein tolles und sehr vielseitiges Hobby.“ Hagen Schneider aus Rott.
Wissenswertes zum alten Namen des Hasen: Im altdeutschen Sprachgebrauch und in Fabeln oder Märchen werden Hasen auch als Meister Lampe bezeichnet. Ursprünglich, so etwa im Tierepos Reynke de vos, trugen die meisten Tiere in den Fabeln männliche Vornamen: Der Hase hieß zum Beispiel Lamprecht, der Fuchs Reineke (norddeutsche Form von Reinhard), der Bär Petz (Koseform von Bernhard).  Die Verkürzung von Lamprecht zu „Lampe“ wurde sicherlich gefördert durch die Beobachtung, dass bei rennenden Feldhasen sich ihr (im Vergleich zum Hauptfell) helleres Unterfell am Hinterteil sichtbar in die Luft hebt. Wenn sich der Hase vom Betrachter entfernt, entsteht so der Eindruck eines ständigen Aufleuchtens, was an eine Lampe erinnert.